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Kloster St. Marienberg in Helmstedt
Lutz, Gerhard; Fotos Markus Hilbich, 46 S., 54 Abb., davon 19 farbig. 24 x 17 cm, Paperback
ISBN 3-7845-0672-0, 5.00 EUR
vergriffen (Neuauflage unbestimmt)

1176 oder 1181 gründete der Abt von Werden (bei Essen an der Ruhr) in Helmstedt das Augustiner-Chorfrauenstift St.Marienberg. Es schloß sich 1462 der Windesheimer Reform an, 1569 wurde es evangelisches Damenstift. 1984 erloschen, konstituierte sich jüngst ein neuer Damen-Konvent, der in neuen Formen von Gemeinschaft die geistliche Tradition mit modernen Aufgaben verbinden will.
Die heute stehende, überwiegend spätromanische Kirche des 13. Jh. ist, übereinstimmend mit der Tradition der Augustiner, seit 1263 zugleich Pfarrkirche der westlichen Vorstadt Neumark. Das Langhaus ist gekennzeichnet durch Großquader-Bauweise und wurde von Georg Dehio als „letzte große Flachdeck-Basilika Niedersachsens" bezeichnet. Der Chor, ab 1344 in gotischen Formen neu errichtet, wurde Ende des 15. Jh. umgebaut, während der Westbau, eine nicht ausgeführte Doppelturmfassade, frühgotische Formen zeigt, darunter ein bemerkenswertes Hauptportal. Auch der Kreuzgang gehört der Zeit ab 1200 an, wurde jedoch im 19. Jh. weitgehend erneuert, die übrigen Konventsgebäude wurden hingegen im 19. und 20. Jh. völlig umgebaut.
Die Turmkapellen zeigen z.T. stark beschädigte Wandmalereien des 2. und 3. Viertels des 13. Jahrhunderts, von den mittelalterlichen Glasmalereien der Zeit um 1200 sind Reste mit Apostelbildern erhalten. Der Marienaltar im Chor aus der Zeit um 1500 wurde im 19. Jh. durch einige Figuren ergänzt. Von 1494 datiert das Sakramentshaus, während die intarsierte Kanzel aus nachreformatorischer Zeit (1569) stammt. Zu den weiteren Ausstattungsstücken zählen ein Franziskus- und Marien-Altar von1360, Altargerät des 15. Jh. sowie Grabsteine und Epitaphe des 14. bis 18. Jh.
Der berühmte „Marienberger Paramentenschatz" birgt Web-, Knüpf- und Stickarbeiten, Altarbehänge und Teppiche aus allen mittelalterlichen Jahrhunderten ab 1260. Die noch heute aktive Paramentenwerkstatt ist nicht nur mit der Obhut, Pflege und Restaurierung der alten Stücke befaßt, sondern seit über 125 Jahren auch als kreative Lieferantin moderner sakraler Textilkunst deutschlandweit bekannt

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