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Die Puppenstadt im Schloßmuseum zu Arnstadt / Thüringen, Die 3. Auflage 1999
Klein, Matthias und Carola Müller, 50 S., 78 Abb., davon 76 farbig; English summary and captions; 25x17 cm, Paperback
ISBN 3-7845-1172-4, 5.00 EUR

Wer sich ein Bild vom Leben in einer kleinen Residenzstadt der deutschen Barock-Zeit machen möchte, kommt an der "Puppenstadt" `Mon Plaisir' nicht vorbei. Es ist dies weltweit die einzige Puppen-Stadt. Die früh verwitwete Fürstin Auguste Dorothea zu Schwarzburg-Arnstadt, gebürtig aus dem Hause Braunschweig, widmete dieser Idee zwischen etwa 1700 und ihrem Tod 1751 den größten Teil ihres Vermögens, weswegen sie hoch verschuldet starb.
In dieser Puppenstadt fehlt keiner: In achtzig "Räumen" sind vom Bettler über die vielen Handwerker, Dienstleister und Gaukler bis zum höfischen Personal sowie Klerus und Klosterschwestern, ja bis zu den Tieren alle vertreten. Und das auch mit all ihrem charakteristischen Zubehör, Kleidung, Einrichtung, Gerätschaften, Sachen. Etliche hier vertretene Berufe sind inzwischen ausgestorben, viele Gerätschaften längst vergessen. Besondere Bewunderung der Betrachter erregen vor allem die winzigen Keramiken und Metall-Geräte aller Art sowie die oft hölzernen Maschinen wie Webstühle, Drehstühle oder die Musikinstrumente, aber auch die vielerlei Kleidungsstücke oder Köpfe der Puppen. Nicht zu vergessen die zum Teil kostbare Raum-Ausstattung mit Stuck, bemalten Tapeten, Mini-Gobelins, und die Möbel einfachster bis kostbarster Machart.
Eine wissenschaftlich brauchbare und verläßliche Monographie über die Puppenstadt hat bisher ebenso gefehlt wie eine populäre Darstellung, die sich nicht an ein Spezialpublikum wendet. Der Direktor des Schloßmuseums zu Arnstadt in Thüringen, Matthias Klein, legt hier unter Mitarbeit einer früheren Kollegin dieses Desiderat vor. Über Voraussetzungen und Geschichte der "Puppenstadt" wird dabei ebenso berichtet wie über die Herstellung und Beschaffenheit der Puppen selbst. Ausführliche Anmerkungen und Literaturnachweise bieten dem Leser die Möglichkeit, weitere Neugier zu stillen.
Die interessantesten der 80 Räume werden in unserem Band vorgestellt, und zwar meist mit einer Gesamtansicht und wenigstens einem Detail sowie mit knappen Erläuterungen.

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