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Der Maler des glücklichen Heims Zur Rezeption Carl Larssons im wilhelminischen Deutschland
Lengefeld, Cecilia, 140 Seiten 26 x 18,5 cm, zahlr. Abbildungen, Paperback.
ISBN 3-7845-7250-2, ohne Preisangabe EUR
(Dieses Buch sollte ursprünglich unter Gemeinschaftsimpressum Langewiesche-Winter/ Heidelberg bei uns erscheinen. Tatsächlich erschien es 1993 nur beim Universitätsverlag C. Winter in Heidelberg)

Hat Karl Robert Langewiesche den heute immer noch beliebten schwedischen Künstler Carl Larsson (1853 - 1919) "ausgebeutet", als er sich 1909 seiner annahm?
Cecilia Lengefeld zeigt in ihrer ideengeschichtlichen Studie die Voraussetzungen für den Erfolg des Blauen Buches "Das Haus in der Sonne" (1909) sowie die Aktivitäten des Verlegers, der diese Voraussetzungen optimal auszunutzen verstand.
Langewiesche lancierte "Das Haus in der Sonne" in das geistige Klima des wilhelminischen Kaiserreichs (das seine Entsprechungen auch in Schweden hatte). Der große Erfolg beruhte darauf, daß er dabei die mächtigsten Reizworte seiner Zeit ins Kalkül zog. Deshalb verortet die Autorin das kulturelle Klima sowie die Marktbedingungen jener Zeit sehr sorgfältig, u. a. mit einer Dokumentation der Ausstellungsbeteiligungen Larssons sowie der Kunstkritik. Dabei zeigt sich auch, inwiefern "Das Haus in der Sonne" das Schweden-Bild der Deutschen beeinflußt hat. Im Ausblick der Autorin bis in unsere IKEA-Tage wird die Kontinuität mancher Haltung deutlich, die um 1900 ihre Prägung erfuhr.
Charakteristisch für das Verlagskonzept war, dem Publikum der schnellebigen Zeit eine konzentrierte Auswahl des Wesentlichen aus dem Werk solcher Menschen zu bieten, deren Botschaften Langewiesche für zukunftweisend hielt. Cecilia Lengefeld zeigt hier im Spannungsfeld von Popularisierung und Trivialisierung sowohl die Charakteristika von Langewiesches Larsson-Auswahl, als auch Langewiesches Techniken der Öffentlichkeitsarbeit für "Das Haus in der Sonne".
Im 90. Jahr des Verlags von Karl Robert Langewiesche, der sich überdies seit 15 Jahren wieder aktiv für Larsson einsetzt (diesmal für sein künstlerisches Gesamtwerk), ist dieses reich - z. T. mit bisher nicht veröffentlichtem Material - illustrierte Buch zugleich ein Beitrag zur Verlagsgeschichte als Teil der deutschen Kulturgeschichte.

Aus dem Inhalt:
Larssons Bilderbücher auf dem Weg von Schweden nach Deutschland - Das Buch ["Das Haus in der Sonne"] und die Botschaft - Der deutsche Verleger und sein Verlag - Strategien der Presse-Arbeit für "Das Haus in der Sonne" und ihr Erfolg - Larsson ... ein Ludwig Richter ins Pleinair übertragen"? - Ausstellungsrezensionen und sonstige Kunstkritik 1888-1915- Larssons Bilder auf dem deutschen Kunstmarkt 1901-1912 - Das Künstlerhaus und das Publikum: Lilla Hyttnäs als Wohnmodell, Lebensmodell und Kultstätte - "Larsson diskutiert man nicht, man liebt ihn": Die Triviliasierung in der Rezeption - Das "Haus in der Sonne" und bildungsbürgerliche Ideologien im wilhelminischen Deutschland - Nach 1918: Rezeption und `Gesundung' - Die Larsson-Rezeption weltweit: Ausblick auf Europa und die USA.

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