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Blaue Bücher | Langewiesche Bücherei

Blaue Bücher

gibt es seit dem 5. Mai 1902 im Verlag von Karl Robert Langewiesche, bis 1913 in Düsseldorf, seitdem bis heute in Königstein im Taunus.

Zwar hatten die Bücher des Verlages von Anfang an dunkelblaue Schutzumschläge, diese Farbe wurde aber erst 1908 auch zum begrifflichen Markenzeichen: Zunächst nur in den Werbedrucksachen des Verlages, ab 1911 erschien der Begriff „Die Blauen Bücher“ endlich auch auf den Büchern selbst (wenn auch nur auf dem Schutzumschlag). Damit führte Langewiesche als erster in Deutschland eine Farbe als Markenzeichen für Bücher ein. Übrigens war er auch der erste, der Werbesprüche auf seine Schutzumschläge druckte.

Das Prinzip der Reihe war die konzentrierte Information für den eiligen, „modernen“ Menschen, und zwar zum Niedrigpreis bei höchster buchgewerblicher Qualität. Zunächst erschienen Textbände im „Oktav-Format“ mit charakteristischen Textpassagen oder Kurztexten aus den Werken bekannter Schriftsteller und „Denker“ wie Thomas Carlyle, Martin Luther, Maurice Maeterlinck, Eduard Mörike, Friedrich Naumann oder John Ruskin.

Ab 1907 erschienen daneben im „großen Lexikonformat“ Bildbände, mit deren Machart Karl Robert Langewiesche einen neuen Buchtyp erfunden hatte: Eine freie Folge schöner und zugleich informativer Bilder wird umrahmt von einer kurzen Einführung sowie nötigenfalls Detail-Erläuterungen zu den Bildern im Anhang aus der Feder eines bekannten Fachgelehrten. Dieses Prinzip der Buchreihe wurde erst ab den 1970er Jahren durchbrochen zugunsten ausführlicherer Texte.

Langewiesche gab jährlich nur zwei bis acht Neuerscheinungen heraus – Motto: „Ablehnung jeder Schnellerzeugung“ –, diese erschienen aber stets in (für damalige Verhältnisse) sehr hohen Auflagen von bis zu 50.000 Exemplaren, die dennoch dank Langewiesches ausgeklügelter Vertriebswerbung oft schon nach wenigen Wochen ausverkauft waren.

Am erfolgreichsten und im Bewusstsein einer breiten Öffentlichkeit verankert waren die Blauen Bücher zwei Generationen lang, bis etwa 1960. War der Gründer Karl Robert Langewiesche – besonders nach einem Gespräch 1910 mit dem Kunstgeschichts-Professor Wilhelm Pinder – von dem Wunsch beseelt, seiner Nation mit seiner Arbeit „dienen zu dürfen“, so geriet dieser Dienst ab 1933 seinen Nachfolgern manches Mal zur Anbiederung an die Nationalsozialisten, und nur schleppend änderte sich nach 1945 die Gesinnung grundlegend.

Sein 100-jähriges Bestehen betrachtete der Verlag im Mai/Juni 2002 nicht unkritisch anhand von über 270 Exponaten im Düsseldorfer Stadtmuseum mit einer Foyer-Ausstellung. Aufbauend auf dieser Ausstellung erschien im Dezember 2002 aus der Feder von Gabriele Klempert eine Geschichte des Verlags unter dem Titel „Die Welt des Schönen“, deren Anhang eine Liste sämtlicher Publikationen des Verlages bietet.

Titel der Bücherreihe "Blaue Bücher"

Langewiesche Bücherei

heisst die Buchreihe, die 1927 als „Der Eiserne Hammer“ gegründet worden war, weil das Military Government 1945 diesen Reihentitel als militaristisch einstufte. Die Reihe war 1927 von Karl Robert Langewiesche gegründet worden, um mit diesen noch billigeren und noch konzentrierteren Bänden endlich seinem Ziel näher zu kommen, Bücher für die hart arbeitenden Menschen zu schaffen. Er hatte erkennen müssen, dass ihm dies mit seinen „Blauen Büchern“ wider Erwarten nicht geglückt war, denn diese fanden „nur“ beim Bildungsbürgertum breites Echo.

Die Bände der Langewiesche Bücherei sind auf unserer Website als eine besondere Liste darstellbar: Titel der Bücherreihe "Langewiesche Bücherrei"

 


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